Zurück aus Bayern!

Büro statt Oktoberfest. Ein Reisebericht.

Ja, ja. Wir haben sie gesehen. Auf den Bahnhöfen im Süden der Republik und in Massen am Münchner Hauptbahnhof: trachtenbewehrte Wiesn-Gänger.

Wir, die Damen-Team der EhrenamtsAgentur, hatten allerdings anderes als ein südliches Besäufnis im Sinn. Auf der Agenda stand der Gegenbesuch bei der Freiwilligenagentur in Landshut (fala) im Rahmen des bagfa-Hospitationsprogramms, für das sich deutschlandweit drei Tandems bewerben konnten.

Wir brachen also am 30. September auf, um Ideen und Informationen mit der Partneragentur vor Ort zu tauschen. Die Deutsche Bahn tat (glücklicherweise) ihren Dienst und so kamen wir pünktlich am Nachmittag im schönen Städtchen Landshut an der Isar an. Auf dem Programm: Einchecken im, mit Oktoberfestaufschlag gebuchten, Hotel (super...) und einer ersten Erkundungstour durch die Stadt (nett...). Fazit: die studentischen Bedienungen im Café sind auch nicht mehr auf Zack als in Weimar (gähn...).

Da die "fala" am Montag geschlossen hat, konnte der Rest des Tages frei gestaltet werden. Spaziergang an der frischen Luft nach 5,5 Std Bahnfahrt tat jedenfalls gut und führte uns quer durch die Stadt.

Am Dienstag, pünktlich 9.00 Uhr, schlugen wir im Büro der "fala" auf. Nach einem Rundgang durch das Haus, in dem auch das "Netzwerk", mit ähnlichen Angeboten wie in den Mehrgenerationenhäusern in Weimar, untergebracht ist. Es folgte ein intensiver Austausch mit Geschäftsführerin Elisabeth Bauer und ihren beiden Kolleginnen Gabi und Inge zu den umfangreichen Projekten, die die "fala" im Angebot hat. Die "Lesepaten" sind beispielsweise in Landshut gerade sehr populär und wir haben daraufhin beschlossen, dieses wunderbare Projekt 2014 auch wieder in Weimar zu etablieren. Vorausgesetzt, die Weimarer Schulen ziehen mit. Interessierte Paten, die vertröstet werden müssen, fragen bei uns jedenfalls immer wieder nach ebendieser Tätigkeit an.

Die wirtschaftlichen Grundlagen, auf denen die Arbeit unserer Agenturen fußt, war selbstverständlich ein Thema. Da die Bayern ihren Finanzbedarf über reines Fundraising decken und wir Thüringer eine Mischfinanzierung über Stadt und Land bekommen, konnten die Unterschiede nicht größer sein. Beides hat klare Vor- und Nachteile. Bei klammen öffentlichen Kassen ist auch in Weimar die Planungssicherheit gefährdet und das Antragswesen für Fördergelder hat seine Kniffe und ist nicht immer erfolgreich. Neue Projekte sind dementsprechend wesentlich schwieriger zu starten und umzusetzen.

Das Einwerben von Spenden zur Komplettfinanzierung ist im Gegenzug jedoch nicht nur zeitintensiv, sondern ständig vom Goodwill der Geldgeber abhängig und kann von Jahr zu Jahr stark schwanken. Wir konnten uns nicht entscheiden, wer's denn jetzt besser hat.

Während in Thüringen der Sonnenschein tobte, waren wir in ein Hochnebelloch gereist. Trübe, trübe ging der Rest des Dienstags über die Bühne. Stefanie hatte über Nacht Besuch von Halsschmerzen bekommen. Für einen Besuch auf der Burg mit Fernblick über das Isar-Tal hats aber doch noch gereicht.

Der Mittwoch brachte ein Kennenlernen mit der Landshuter Bürgerstiftung. Während die Bürgerstiftung Weimar Träger der EhrenamtsAgentur ist, ist die Landshuter Stiftung bisher nicht einmal Kooperationspartner der dortigen Einrichtung. Das soll geändert werden, da das Anliegen beider Seiten in die gleiche Richtung geht.

Unser großes Thema an diesem Tage: das Qualitätssiegel der bagfa, bzw. die Reflektion der eigenen Arbeit und dem damit verbundenen Erfolg und den weiteren Aussichten. Sehr zeitintensiv. Rauchende Köpfe...

Am späten Nachmittag wurde es dann Zeit für den Abschied und so brachen wir gen Münchner Hauptbahnhof auf, mit weiteren Trachtenträgern...

Wir danken der Freiwilligenagentur Landshut und besonders Elisabeth Bauer für die gemeinsame Zeit, den informativen Austausch und freuen uns auf ein Wiedersehen, irgendwo auf der deutschen Engagementspielwiese.

Die "fala" im Netz: hier klicken!