Presse 2015

Storytelling-Prozess der bagfa vom 7.10.2015

"Tätigkeiten außerhalb des Arbeitsmarktes, ohne Druck"

In unserem Storytelling-Prozess haben uns 15 Mitglieder erzählt, was sie motiviert, was das Besondere an ihrer Arbeit in den Freiwilligenagenturen ist und welche Rolle die bagfa für sie spielt.

12 Geschichtspaten haben eine Story ausgewählt, die sie gerne teilen und diskutieren möchten.

Die ausgewählte Geschichte:

"Zum Beispiel hat ein Psychiater bei uns um die Ecke unser Schild gesehen und gesagt, dass er gerne seine Patienten an uns weiter verweisen möchte. Da habe ich ihm gesagt: Also ehrlich gesagt ist das nicht so einfach. Die Freiwilligen müssen sich recht gut einschätzen können. Wir selbst sind da keine Experten. Darüber hat er sich furchtbar aufgeregt, er fände das ein Unding."

Anmerkungen zur Geschichte von Stefanie Lachmann
(Ehrenamtsagentur der Bürgerstiftung Weimar)

Darüber möchte ich gern reden, weil...
...wir die Erfahrung gemacht haben, dass Menschen mit psychischen Problemen oder anderen Vermittlungshemmnissen von Tagesstätten, vom Jobcenter oder anderen Betreuungseinrichtungen, ohne Vorwarnung, zu uns in die Vermittlung geschickt wurden. Wir mussten dann erst in einem unendlichen Gespräch herausfiltern, dass die Person nicht ohne weiteres ein gängiges Engagement annehmen kann und das auch gar nicht wirklich möchte. Die Gespräche sind dann oft rat- und hilflos verlaufen. Das hat uns irgendwann so genervt, dass wir entschieden haben, alle, die mit psychisch problematischen Menschen in ihrer Arbeit zu tun haben, an einen runden Tisch zu holen, um eine Lösung zu erarbeiten. Es sind ja auch immer mehr Leute betroffen und diese Menschen wollen und sollen trotzdem die Möglichkeit haben, etwas zu tun. Tätigkeiten außerhalb des Arbeitsmarktes, ohne Druck. Da ist das Ehrenamt natürlich eine einleuchtende Alternative. Das denken sich in dem Moment auch die Experten. Da sich diese Gruppe der zu Vermittelnden in Zukunft nicht in Luft auflösen wird, haben wir unter dem Motto „Grenzen & Möglichkeiten im Ehrenamt für Menschen mit psychischen Erkrankungen - Entwicklung einer Strategie, statt weiter schicken!“ alle regionalen Akteure, die sich im Rahmen ihrer Arbeit mit diesem Thema auseinandersetzen, eingeladen.

Wer hätte gedacht, dass...
... aus den verschiedensten Bereichen, wie Betroffenen, Selbsthilfegruppen, Betreuern, Ämtern und Vereinen, jemand in dieser Runde saß? Die Einladung zum Treffen stieß auf riesige Resonanz. Sie wurde so viel intern weitergeleitet, dass sie fast aus den Nähten geplatzt ist. Unsere Chefin ist glücklicherweise professioneller Coach und hat das Treffen anhand eines World-Cafés für uns zielführend moderiert.

Ich finde es schön, dass...
... daraus ein Netzwerk und gute Kooperationen entstehen. Und auch, dass wir selbst Einblick in die Probleme der Gegenseite und die Sicht der betroffenen Menschen, bzw. Patienten, bekamen. Wir haben mittlerweile eine Vereinbarung, dass zuerst ein von uns vorbereiteter Fragenkatalog in der Betreuungseinrichtung mit den Betroffenen durchgegangen wird, bevor diese in eine Beratung zu uns geschickt werden. Das ist schon ein großer Schritt. Außerdem haben sich die anderen Akteure endlich auch persönlich getroffen und zu den ganzen Adressen Gesichter und Namen, an die sie sich direkt wenden können. Der runde Tisch soll zweimal jährlich stattfinden.

Quelle: Homepage der bagfa (www.bagfa.de)

TLZ vom 21.9.2015

Thüringer Allgemeine vom 21.9.2015

Thüringer Allgemeine vom 16.9.2015

Allgemeiner Anzeiger vom 9.9.2015

Pressemitteilung vom 3.9.2015

Zeit, Kreativität und Muskelkraft spenden

Anmeldestart für den 10. Weimarer Freiwilligentag am 19. September

Zum 10. Mal lädt die EhrenamtsAgentur Weimar freiwillige Helfer zum gemeinsamen Einsatz ein. 12 gemeinnützige Mitmach-Projekte stehen zur Auswahl. Interessierte können ab sofort ihr Lieblings-Projekt auswählen und ihre Teilnahme bei der EhrenamtsAgentur anmelden.

Alle Mitmach-Projekte und wichtige Infos zu den Einsätzen auf einen Blick: www.ehrenamt.buergerstiftung-weimar.de

Die gemeinsame Dankeschön-Party exklusiv für alle Beteiligten des Freiwilligentages mit Bildern vom Aktionstag, Musik und Imbiss, findet am 24.9., ab 18.00 Uhr, statt. Der Partyort wird am 19. September bekannt gegeben.

Anja Pfotenhauer und Stefanie Lachmann von der Weimarer EhrenamtsAgentur laden ein zum 10. Weimarer Freiwilligentag. Foto: EhrenamtsAgentur Weimar

Thüringer Allgemeine vom 18.8.2015

Pressemitteilung vom 18.8.2015

Wir sind WeimarWillIch!

10. Weimarer Freiwilligentag der EhrenamtsAgentur am 19. September

Anlässlich des 10. Freiwilligentages wurde nachgerechnet. Vom ersten Aktionstag 2006 bis zum aktuellen Freiwilligentag, der am 19. September stattfinden wird, wurden schon etwa 2000 Menschen in 150 Mitmach-Projekten für 760 Stunden in Weimar gemeinnützig tätig. Von den 900 Rostbratwürsten, 1800 Brötchen und 30 Stunden Nonstop-Dankeschönparty ganz zu schweigen…

Auch 2015 werben 12 Mitmach-Projekte wieder um freiwillige Helfer für einen Tag, die dem persönlichen Interesse entsprechend, aktiv werden und auf diese Weise die Vielfalt des freiwilligen Engagements entdecken können.

Zum Auftakt lädt das Lebenshilfe-Werk zur Unterstützung der inklusiven Disco in die Weiße Villa der EJBW, wo schon am Freitagabend in den Freiwilligentag getanzt werden kann.

Ob Kochen und Kochbuchgestaltung mit internationalen Studierenden, 1 bis 100 Freiwillige für Forstarbeiten mit Axt und Säge, Räumung des Scheunenlagers des Mutter/Vater-Kind-Hauses „Villa Wilhelmina“, Gestaltung eines Gartengeräte-Baums oder Gartenlaubenbau im Pflegezentrum, Tierbesuch, Ausflug, Malern oder Putzaktion, die Angebotspalette reicht vom Freiwilligentagsklassiker bis zum besonderen Einsatz. Wie immer kann direkt dort mit angepackt werden, wo Hilfe gebraucht wird.

Interessierte sind ab sofort eingeladen, ihr Lieblings-Projekt auszuwählen und sich per Kontaktformular, E-Mail oder Telefon bei der EhrenamtsAgentur Weimar für die Teilnahme am Freiwilligentag anzumelden.

Alle Mitmach-Projekte und wichtige Infos zu den Einsätzen sind auf der Homepage der EhrenamtsAgentur Weimar zu finden: www.ehrenamt.buergerstiftung-weimar.de

Anmeldung bei: EhrenamtsAgentur Weimar, Stefanie Lachmann und Anja Pfotenhauer, Teichgasse 12a, 99423 Weimar, Tel. (03643)815600 oder Mail an ehrenamt@buergerstiftung-weimar.de

Die EhrenamtsAgentur lädt alle Beteiligten des Freiwilligentages traditionell, in der auf den Freiwilligentag folgenden Woche, zu einer gemeinsamen Dankeschön-Party ein.

(2015, Stefanie Lachmann)

Foto: EhrenamtsAgentur. Peggy Friese und Gerlinde Bittdorf beim Malereinsatz in der Kita Sonnenschein beim Freiwilligentag 2014

Thüringer Allgemeine vom 26.6.2015

Thüringer Allgemeine vom 23.6.2015

Zehn Jahre Agentur auf Stadrunde

EhrenamtsAgentur besucht Einsatzorte

Grillen zum Jubiläum? Langweilig. „Das 10-jährige Bestehen der EhrenamtsAgentur Weimar müssen wir anders feiern“, davon sind Stefanie Lachmann und Anja Pfotenhauer, Koordinatorinnen der Agentur, überzeugt. Freiwilliges Engagement hat doch etwas mit tätig sein zu tun.

Deshalb gibt es eine gemeinsame Tour durch Weimar, mit Freiwilligen und Vertretern von Einsatzstellen, in denen Freiwillige tätig sind, an Orte, wo schon viel bewirkt wurde. Unter dem Motto "Engagement? - Voll abgefahren!" geht es im amerikanischen Schulbus auf Stadtrundfahrt. Gemeinsam möchten sie am Donnerstag, dem 25. Juni, freiwilliges Engagement präsentieren.

Gestartet wird um 14 Uhr auf dem Teichplatz. Mit Mitmach-Aktionen, Gesang und einem Gläschen Sekt geht es zu verschiedenen Orten der Stadt. Ab 16.30 Uhr sind Passagiere und weitere Interessierte zu einem Fußballspiel mit den Kindern des VSG Union im Wimaria-Stadion eingeladen.

Rathauskurier vom 6.6.2015

TLZ vom 5.6.2015

Zwölf Schüler holten die Senioren des Sophienhauses ab und machten mit ihnen zusammen ein Picknick am Beethovenplatz. Die Rentner freuten sich, denn die Jugendlichen sangen für sie auch noch alte Klassiker. Foto: Jan-Henrik Wiebe

Kinder und Jugendliche beteiligen sich zahlreich in Weimar am Schülerfreiwilligentag

Lilly Pfotenhauer (links) und Paula Bräunlich vom Humboldtgymnasium säubern den Grabstein eines Soldaten auf dem Historischen Friedhof Weimar. Foto: Jan-Henrik Wiebe
Josef Heidt, Henrik Thauer, Jenny Kurth und Sophia Krohn (von links) streichen Bänke im Weimarer Vimaria Stadion. Foto: Jan-Henrik Wiebe

Egal ob auf dem Friedhof, Sportplatz oder bei der Feuerwehr. Am Donnerstag schnupperten Kinder und Jugendliche aus Weimar beim Schülerfreiwilligentag in verschiedene Bereiche des Ehrenamtes hinein und engagierten sich dabei fleißig.

Weimar. Zum achten Mal veranstaltete die Thüringer Ehrenamtsstiftung diesen Tag. Dem Aufruf folgten rund 490 Schüler – vom Grundschulalter bis zum ersten Lehrlingsjahr. An 34 verschiedenen Einsatzstellen, die von der Ehrenamtsagentur Weimar koordiniert wurden, halfen sie seit den frühen Morgenstunden. Stefanie Lachmann von der Weimarer Ehrenamtsagentur zieht eine positive Bilanz des Tages. Noch einmal nahmen deutlich mehr Schüler an dem Tag teil als im Vorjahr. „Für uns ist das Wichtigste, dass die Schüler etwas ausprobieren“, sagt Lachmann.

Von der Trierer Straße zum Beethovenplatz und zurück ging es für zwölf Jugendliche und die Senioren aus dem Sophienhaus. Bevor sie sich jedoch auf den Weg machten, bereiteten sie ein gemeinsames Picknick vor und machten dafür selbst Frischkäse. „Dann haben wir noch das Rollstuhlfahren geübt, denn sonst kommt man die Kanten nicht hoch“, sagt Schülerin Johanna Mayerhofer. Als Johanna und ihre Klassenkameraden am Ziel angelangt waren, sangen sie alte Klassiker wie „Griechischer Wein“ oder das Lied über das „Heideröslein“ für die Senioren.

Einer eher praktischen Aufgabe widmeten sich die Schüler am Vimaria Stadion. Dort strichen Henrik Thauer und Josef Heidt vom Humboldtgymnasium und Sophia Krohn und Jenny Kurth vom Goethegymnasium zusammen Bänke. Alle vier hatten sich freiwillig für die Arbeit im Vimaria-Stadion entschieden. „Ich mache selber Sport, deshalb wollte ich auch etwas dafür tun“, sagt Henrik über seine Motivation. Am anderen Ende des Platzes zupften Klassenkameraden der vier Schüler fleißig Unkraut. „Nach der Arbeit gibt es als kleinen Dank noch etwas vom Rost“, sagt Jens Giese von der Sportverwaltung Weimar, der die Jugendlichen bei ihrer Arbeit auch anleitete.

Der Vergangenheit näherten sich die rund 18 Schüler auf dem Historischen Friedhof. Zusammen mit ihrem Geschichtslehrer Kai Sauer und Sebastian Fehnl vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge säuberten sie die Gräber der im April 1945 beim Bombenangriff auf Weimar gefallenen Bürger sowie auch Soldatengräber. Einen historischen Exkurs gab es von Bernhard Post, dem Direktor des Hauptstaatsarchives und Vorsitzenden des Vereines „Grüne Wahlverwandtschaften“. Der Verein setzt sich für die Erhaltung historischer Parks und Friedhöfe in Weimar ein und regte die Gräberpflege am Schülerfreiwilligentag an.

Nach dem historischen Exkurs diskutierten die Schüler des Humboldtgymnasiums darüber, ob man auch die Grabsteine von SS-Soldaten pflegen sollte. Diese sind durch die ausgefrästen Mannschaftsgrade weiterhin sichtbar, welche nach großer Diskussion entfernt wurden, nachdem die Steine 1992 damit aufgestellt wurden.

Neben zahlreichen alten Beteiligten gab es in diesem Jahr auch neue Akteure. So nahm erstmal auch die Wirtschaftsförderung der Stadt teil, die zusammen mit Jugendlichen nach Weimar-Nord fuhr, um dort bei Unternehmen um Ausbildungsplätze zu werben. Ebenfalls neu war, dass sich die Feuerwehren aus Ehringsdorf, Tiefurt und Taubach beteiligten und einen Einblick in die Arbeit einer Freiwilligen Feuerwehr, Knotenkunde und Notrufe gaben.

Ein Reportage-Team, bestehend aus acht Schülern, dokumentierte für die Ehrenamtsagentur die zahlreichen Aktivitäten der anderen Schüler. Die wohl größte Aktion ging in Schöndorf über die Bühne, wo Schüler der Haupt- und Grundschule Abfall sammelten und verschiedene Einsätze im Stadtteil hatten.

Jan-Henrik Wiebe / 05.06.15 / TLZ

Thüringer Allgemeine vom 5.6.2015

Thüringer Allgemeine vom 5.6.2015

Thüringer Allgemeine vom 5.6.2015

Von Anfang an beim Schülerfreiwilligentag mit dabei. Die Diesterwegschule.

Thüringer Allgemeine vom 4.6.2015

TlZ vom 11.5.2015

Thüringer Allgemeine vom 11.5.2015

TLZ online vom 30.4.2015

Foto: Maik Schuck

Weimarer Dreck muss weg: TLZ ruft zum Frühjahrsputz auf

Müll am Goetheplatz und hinter dem Mon Ami. Es gibt immer mehr solcher Dreckecken in der Stadt, schrieb die TLZ vor drei Wochen. Beim Schreiben wollen wir es nicht belassen

und rufen am Samstag, 9. Mai 2015, zum großen Frühjahrsputz in der Weimarer Innenstadt auf.

Weimar. Als Partner konnte die TLZ die Ehrenamtsagentur der Weimarer Bürgerstiftung gewinnen. Unterstützung erhalten TLZ und Bürgerstiftung vom Kommunalservice der Stadt Weimar.

Mit der Aktion werden Anregungen von TLZ-Lesern aufgegriffen, selbst in der Innenstadt aktiv zu werden, so wie es in den Ortsteilen und in den Dörfern und Städten im Weimarer Land seit Jahren Tradition ist. Frank Harz, Werkleiter des Kommunalservice Weimar, erklärte sich spontan bereit, den Frühjahrsputz zu unterstützen. Wie für die Weimarer Ortsteile sicherte der Werkleiter auch für den Frühjahrsputz von TLZ und Bürgerstiftung zu, dass zwei jeweils fünf Kubikmeter fassende Abfallcontainer sowie Handschuhe und Müllsäcke kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Auch wenn die Innenstadt regelmäßig professionell gereinigt wird. In einer Stadt, die von Tausenden Touristen besucht wird, gelingt es trotz aller Sorgfalt nicht, wirklich alle Ecken und Winkel zu kontrollieren. Frank Harz verweist darauf, dass die Innenstadt in der Regel sechsmal wöchentlich mit einer Kehrmaschine gereinigt wird. Zusätzlich wurde eine Firma beauftragt, die täglich 13 bis 14 Uhr und 20 bis 21 Uhr den Goetheplatz, die Wielandstraße, den Theaterplatz, die Schillerstraße, die Frauentorstraße, den Markt und den Frauenplan manuell von groben Abfällen, Glas, Papier und Verpackungen befreit.

Gastbeitrag "StiftungsStudie - Freiwilliges Engagement in Stiftungen", März 2015

Na, schönen Dank!

von Stefanie Lachmann, Koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit, EhrenamtsAgentur der Bürgerstiftung Weimar

Ehrenamtliche – Freiwillige – bürgerschaftlich Engagierte, Menschen, die sich hinter diesen Bezeichnungen verbergen, haben eines gemeinsam: sie wollen Gutes tun für andere, für das gute Gefühl und damit auch etwas für sich selbst.

Sie geben viel: Ideen, Geld, Dinge und ihre Zeit. Und verlangen wenig. Ein wenig Anerkennung, ein kleines Dankeschön. Nicht die silberne Ehrennadel oder das Bundesverdienstkreuz sind ihr Ziel. Offizielle Anerkennungen, die meist strengen Auswahlkriterien unterliegen. Kein Zufall, dass erst altgediente Vereinsmitglieder oder Lebensretter solche Auszeichnungen erhalten. Vielen Menschen ist es gar peinlich, für Taten, die Ihnen selbstverständlich erscheinen, öffentlich geehrt zu werden.

In unserer EhrenamtsAgentur wurden 2014 ca. 700 Empfehlungen für freiwillige Einsatzmöglichkeiten ausgegeben. Uns interessiert, was aus den Vermittlungen entsteht, wir fragen nach. Rückmeldungen wie: „Konnte noch keinen erreichen.“, „Wurde nicht zurück gerufen.“, „Meine Aufgabe war nicht klar.“, „Fühlte mich nicht willkommen.“, „Keine Zeit, mich einzuarbeiten.“, „Im Sande verlaufen.“, keine Einzelfälle. Wir sprechen hier von Einsatzstellen, die Bedarf an Freiwilligen bei uns angemeldet hatten.

Fängt hier nicht die Dankeskultur schon an? Gedanken machen, ob wirklich Zeit, Wille und Möglichkeit bestehen, einen Freiwilligen, der mit den besten Absichten helfen möchte, einzubinden? Ihn als Bereicherung wahrzunehmen, ernst zu nehmen, ihm das gute Gefühl vermitteln zu können, gebraucht zu werden, ist meines Erachtens wichtiger, als jede Geburtstagskarte oder Urkunde.

Wir gehen ins Restaurant. Wenn es nicht schmeckt oder der Service nicht gut ist, gehen wir wahrscheinlich nicht mehr hin. Eine freiwillige Einsatzstelle ist zwar kein Restaurant, aber die Engagierten zahlen dort mit Zeit. Sind sie erst verprellt, lassen sie sich nur schwer zurückgewinnen.

Kümmert Euch um Eure Leute, dann kommen sie gerne und bleiben lange. Seid erreichbar, nehmt Euch Zeit für die Einarbeitung, seid konkret, freundlich und ehrlich. Verfahrt nach dem Grundsatz: „Was würde ich für mich selbst erwarten?“. Ein materieller Dank kann sich nur nach den individuellen Voraussetzungen des Einsatzortes richten und sollte nach Möglichkeit genutzt werden. Bemerkt und wertgeschätzt zu werden, den Menschen mit offenen Armen zu begegnen, auf ihre Wünsche zu achten und aufmerksam zu sein, kostet nichts, bewirkt aber viel. Die Einladung zu einer Veranstaltung, ein gemeinsames Treffen außerhalb der Tätigkeit, sind dann nur noch logische Weiterentwicklungen.

Warum werden Fortbildungen zum Freiwilligenmanagement oft nur von den Einrichtungen wahrgenommen, die schon vorbildlich mit ihren Ehrenamtlichen umgehen? Weil denen bereits bewusst ist, dass der Wohlfühlfaktor das Wichtigste ist und sie verstanden haben, dass man Ehrenamtlichen dankt, indem man diesen schafft.

9.2.2015

TLZ / TA vom 24.1.2015

Doris Elfert und Anja Pfotenhauer von der Bürgerstiftung freuen sich auf ein neues Jahr mit vielen Projekten und Aktionen. Die Ehrenamtsagentur feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Foto: Jan-Henrik Wiebe

Weimarer Bürgerstiftung feiert elften Geburtstag

Ehrenamtliches Engagement wird in Weimar großgeschrieben. Vor allem bei der Bürgerstiftung, die jetzt ihren elften Geburtstag feierte und dieses Jahr viele Sachen vorhat.

Weimar. In kleinen Schritten geht es auch mit dem Stiftungsvermögen voran, das im vergangenen Jahr um 5050 Euro auf 216.150 Euro angestiegen ist. Zu feiern gibt's jedoch nicht nur ein erfolgreiches Jahr 2014, sondern auch den Geburtstag. Vor genau elf Jahren beschlossen Weimarer Bürger, selbst tätig zu werden und zu helfen.

Genau aus diesem Grund wurde vor zehn Jahren eine Ehrenamtsagentur gegründet, die versucht, Freiwillige mit Organisationen zusammenzubringen. "Wir verstehen uns als Dach", erklärt die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Doris Elfert. "Alle gemeinnützigen Vereine können sich an die Agentur wenden."

Im Schnitt werden 600 Menschen pro Jahr vermittelt und beraten, viele davon auch bei den Aktionstagen, wie dem Schülerfreiwilligentag oder dem für alle Bürger offen stehenden Freiwilligentag unter dem Motto "WeimarWillIch". Aktuell sind von den registrierten Einrichtungen in der Klassikerstadt rund 350 verschiedene Angebote für Freiwillige in der Datenbank abrufbar. Davon sind im letzten Jahr etwa 60 hinzugekommen. Auch in diesem Jahr können sich wieder Einrichtungen mit Angeboten für ehrenamtliches Engagement und interessierte Schüler für den 8. Schülerfreiwilligentag am 4. Juni bei der Ehrenamtsagentur der Bürgerstiftung melden. "Wir wollen dieses Jahr verstärkt auch außerhalb dieses einen Tages das Ehrenamt von jungen Menschen fördern", sagt Elfert.

Als Aktion zum zehnjährigen Bestehen wird es eine Stadtrundfahrt mit einem "Engagementbus" geben, der verschiedene Mitmach-Aktionen ansteuern wird. Für diese Idee gewann die Agentur im November 1000 Euro bei der Bundesfreiwilligenagentur. Für die Busfahrt werden Ehrenamtliche, Neugierige, Partner und Unterstützer eingeladen. Der Termin steht bisher noch nicht fest.

Bei einem weiteren Projekt mit dem Namen "Weimars Gute Nachbarn" begleiten Freiwillige Senioren. Dabei geht es nicht um Hilfe im Alltag, sondern einfach darum, mit den Senioren Zeit zu verbringen. Das auf Langfristigkeit ausgelegte Projekt sucht auch weiterhin Senioren, die keine Familie in der Nähe haben und um die sich niemand kümmert sowie engagierte Menschen, die gerne mit den Senioren einen Spaziergang machen, ins Theater gehen oder einfach etwas vorlesen. 17 Tandems dieser Art gibt es derzeit.

Ganz besonders freut sich die Bürgerstiftung auf das neue Projekt des Kinder- und Jugendfonds, bei dem junge Menschen aufgerufen sind, eigene Ideen bis zum 3. März einzureichen. "Die Kinder sollen ganz frei ihre Ideen entwickeln, auf ein Blatt Papier schreiben und bei uns einreichen. Diese prüfen wir und setzen uns anschließend zusammen", sagt Elfert. Nur eine Mondfahrt könne nicht finanziert werden. Es gibt aber immerhin 1000 Euro.

Jan-Henrik Wiebe / 24.01.15 / TLZ